Autoverkäufer im Test - Beratung lässt viele Wünsche offen

Ein neues Auto ist eine große Anschaffung, doch die Beratung in Deutschland ist mangelhaft

Von Matthias Bossaller
8. Februar 2011

Laut dem ökologisch orientierten Verkehrsclub VCD verliert das Auto immer mehr seine Bedeutung als Statussymbol. Für viele Deutsche ist der Kauf eines Autos aber immer noch eine sehr wichtige Angelegenheit. Der Verkaufsservice der Autohändler erreichte in einem Test des Instituts für Service-Qualität (DISCQ) indes nur durchschnittliche Werte.

Die Tester haben im November und Dezember 2010 in den Städten Berlin, Hamburg und München Autohäuser der zwölf wichtigsten Marken aufgesucht und anhand einer Fülle von Verkaufsgesprächen die Qualität der Händler bewertet.

Keine ausreichende Eigeninitiative von Seiten der Verkäufer

Der große und gut gestaltete Verkaufsraum sowie das angenehme Erscheinungsbild der Verkäufer wurden von den Testkäufern in den überwiegenden Fällen positiv hervorgehoben. Dagegen mangelte es in 30 Prozent der Fälle an einer detaillierten Erläuterung der Ausstattungsmerkmale des vorgestellten Wagens. Eine Probefahrt wurde nur in 60 Prozent der Fälle von sich aus angeboten. Zehn Prozent der Verkäufer konnten das Produkt nicht verständlich genug erklären.

Die größten Defizite traten in der Beratung zur Finanzierung des Autos zutage. Viele Verkäufer erkundigten sich nicht nach den finanziellen Möglichkeiten des Kunden. In zehn Prozent der Fälle kam es sogar zu Falschaussagen, was die frühzeitige Ablösung eines Kredites anbelangt. Über Nebenkosten und Gebühren informierten einige Verkäufer auch nur unzureichend.

Auch der Internetauftritt vieler Autohändler ist lediglich durchschnittlich. Es fehlt die Übersichtlichkeit, Such- und Rückruffunktionen hatten gar nur zwei Händler im Angebot. Auf Anfragen per Mail oder Post wurde nur teilweise reagiert. Im Gesamtranking belegte Volkswagen den ersten Platz vor Mercedes. Das Schlusslicht bildet Hyundai.