Baby wird noch im Bauch der Mutter operiert

Von Cornelia Scherpe
15. März 2012

Ein inzwischen 16 Monate altes Baby ist eine kleine Sensation. Um das Leben des Mädchens zu retten, mussten die Ärzte es operieren und zwar noch vor ihrer Geburt. Das Kind hatte einen Defekt an der Lunge, wie vom Frauenarzt Ende 2010 festgestellt wurde. Der Fötus wäre gestorben, noch bevor die Mutter ihn entbunden hätte, denn die rechte Lungenseite war verstopft. Das Kind hätte also nicht atmen können.

In Absprache mit Mutter und Vater entschied man sich dazu, dass Kind noch im Bauch der Mutter zu operieren. Der Eingriff war sehr riskant. Man musste ein Endoskop zunächst in die Gebärmutter einführen und dort in den Mund des Fötus. Zum Zeitpunkt der OP war das Kind in der 26. Entwicklungswoche. Die Mutter war also noch nicht einmal im siebten Monat. In dieser Phase ist ein Ungeborenes nicht nur sehr klein, auch das Gewebe ist extrem empfindlich und oft nicht dicker als Papier. Daher bestand die große Gefahr, dass beim Eingriff das Herz verletzt wird. Doch zum Glück war dies nicht der Fall.

Die Ärzte konnten die Verstopfung in der Lunge lösen, ohne das umliegendes Gewebe verletzt wurde. Dann entwickelte sich das Mädchen völlig normal weiter und konnte pünktlich von ihrer Mutter entbunden werden.