Babys mit der Flasche stillen: große Flaschen führen eher zu Übergewicht
Kaufen Eltern große Flaschen, unterschätzen sie das Fassungsvermögen und füttern das Kind tendenziell zu stark
Wird ein Baby mit der Flasche ernährt, müssen Eltern ungefähr abschätzen, wie viel Milliliter ihr Nachwuchs am Tag braucht. In den letzten Jahren haben Kinderärzte den Trend beobachtet, dass immer mehr Kleinkinder bereits mit zwei Jahren ein deutliches Übergewicht zeigen.
Eine aktuelle Studie aus den USA sieht den Zusammenhang mit der Flaschenwahl. Kaufen Eltern große Flaschen, unterschätzen sie eher die Menge und füttern das Kind tendenziell zu stark.
Der Einfluss der Flaschengröße
Die Forscher arbeiteten mit vier Kinderkliniken zusammen und betreuten 865 Eltern mit ihrem Neugeborenen. Die Mütter konnten aus verschiedenen Gründen nicht die Brust geben und die Babys erhielten daher früh die erste Flaschennahrung. Man befragte die Eltern,
- wie groß die Flasche sei und
- wie oft am Tag die Kinder gefüttert werden.
Es zeigte sich, dass rund die Hälfte der Eltern große Flaschen mit sechs Unzen Fassungsvermögen und mehr nutzten. Das sind 177 Milliliter. Es waren auch genau diese Eltern, die insgesamt am Tag viel fütterten. Im Schnitt waren es täglich rund vier Unzen mehr als in der Gegengruppe.
Kleine Flaschen und bedachte Fütterung
Bereits vier Wochen nach Studienstart zeigte sich ein verändertes Gewicht der Kinder. Bei großen Flaschen und damit mehr Fütterung am Tag waren die Kinder bis zu 20 Prozent schwerer als die übrigen Babys geworden. Im Durchschnitt hatten sie 210 Gramm Körpergewicht mehr. Was wenig klingt, ist im Verhältnis zum kleinen Gesamtgewicht eines Kleinkindes viel. Die Ärzte gehen auch davon aus, dass sich das Übergewicht mit den Jahren eher steigert als wieder abnimmt.
Eltern raten die Forscher daher zu kleinen Flaschen und einer bedachten Fütterung. Zeigt das Baby ein Abwehrverhalten (dreht den Kopf weg, schiebt die Flasche mit den Händen weg) und es wurde an diesem Tag bereits gefüttert, sollte man es nicht zur Nahrungsaufnahme zwingen. Vermutlich ist es schlicht satt.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/68056/Babynahrung-Grosse-Flasche-dickes-Kind Abgerufen am 10. Juni 2016