Bachelor-Abschlüsse in der Wirtschaft langsam anerkannt

Verbesserungen des Studiums durch neue Studienordnung bisher nicht verstärkt eingetreten

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
6. Oktober 2009

Kolja Briedis vom Hochschul-Informations-System (HIS) diskutiert die neuesten Entwicklungen in der Hochschullandschaft nach dem Bologna-Prozess. In der Umsetzung des Bologna-Prozesses, der vor allem nach einem praxisbezogenerem Studium verlangt, sind seiner Meinung nach vor allem die Fachhochschulen zu loben, die sogar ein Praxissemester einplanen (welches zuvor auch meist schon in der Studienordnung vorgesehen war).

Ziel der vermehrten Auslandssemester noch nicht erreicht

Bei den Universitäten sieht es da anders aus, dies hängt aber je vom Studiengang und von der Universität ab. Ein anderes Bestreben des Bologna-Prozesses war es, die Mobilität der Studierenden zu erhöhen. Es sollte mit Kreditpunkten ein System geschaffen werden, das erlaubt, auch in verschiedenen Universitäten in verschiedenen Ländern ähnlich zu bewerten und somit leichter die Universität zu wechseln.

Dadurch sollte unter anderem erreicht werden, dass mehr Studierende ein Auslandssemester absolvieren, was leider durch ein erhöhtes Lernpensum und einen enormen finanziellen Aufwand für Studierende oft nicht realisiert werden kann. Dies sieht Briedis so, dass dabei lediglich die Zahlen fehlinterpretiert wurden, weil für die Studierenden der alten Reform eine längere Regelstudienzeit vorgesehen war, und das Auslandssemester meist gen Ende des Studiums vorgenommen wurde. Die Schuld dafür tragen laut Briedis die Hochschulen, die nicht flexibel genug sind, die Forderungen des Bologna-Prozesses schnell genug zu erfüllen, und nicht der Bologna-Prozess selbst.

Noch keine genauere Auskunft über Akzeptanz der neuen Abschlüsse

Die angeblich positiven, aber nicht zeitnah umsetzbaren Neuerungen, die den Studierenden viele Nachteile bringen, werden dadurch relativiert, dass im Magister- und Diplomstudiengang auch nicht alles ideal war. Eine der interessantesten Fragen, nämlich die nach der wirtschaftlichen Akzeptanz der Bachelor- und Master-Abschlüsse, beantwortet Briedis so, dass von Arbeitgeberseite und auch von Seiten der Wirtschaftsverbände eine Offenheit besteht, welche sich im Detail aber erst noch zeigen wird.