Badespielzeug ist idealer Nährboden für Pilze und Bakterien

Forscher untersuchten Badespielzeug auf Keime und Erreger

Von Cornelia Scherpe
10. April 2018

Der Mensch ist permanent von Erregern umgeben, doch es gibt Keimorte, die aufgrund des idealen Klimas für Pilze und Bakterien besonders stark besiedelt sind. Dazu gehört auch das Spielzeug in der Badewanne, auf das viele Kinder nicht verzichten möchten. Doch da die Gummiente und ihre Freude immer wieder mit Badewasser und zugleich der Wärme im Badezimmer konfrontiert werden, sind sie leider der ideale Ort für Erreger. Wie extrem es im Inneren des Badespielzeugs aussehen kann, hat jüngst eine Studie veranschaulicht und dürfte den einen oder anderen zum Wegwerfen bereits lang genutzter Modelle veranlassen.

Studie zur Verkeimung von Badespielzeug

Die Forscher aus den USA und der Schweiz nutzten für ihre Untersuchung neu gekauftes Badespielzeug diverser Formen und von unterschiedlichen Herstellern, um einen guten Überblick über das Spielzeug im Allgemeinen zu erhalten. Man kaufte je zwei Stück einer Sorte und bildete so zwei Gruppen.

  • Die einen Badeenten und Co. wurden über elf Wochen hinweg in komplett sauberes Trinkwasser gelegt.
  • Bei ihren Gegenstücken wurden der normale Hausgebrauch simuliert und Badewasser samt Seifenreste, Schweiß und Schmutz genutzt.

Nach den elf Wochen wurden die Spielzeuge aufgeschnitten und die Innenwände untersucht. Bei den Gegenständen, die im Badewasser gelegen hatten, fand man bis zu 75 Millionen Zellen pro Quadratzentimeter. Es hatte sich bereits eine braune Flüssigkeit im Inneren gebildet, die im Hausgebrauch auch vielen Eltern vertraut ist. Sie ist das Resultat der enormen Ansiedlung an Erregern.

Gefahrenpotential ist umstritten

Während manche Experten der Meinung sind, dass dieser Kontakt in der Badewanne die Abwehrkräfte der Kinder stärkt, sehen andere eine Gefahr für Augen- und Ohrenentzündungen sowie Magen-Darm-Probleme.

Die Forscher selbst geben noch zu bedenken, dass die meisten Hersteller bei Badespielzeug auf sehr minderwertigen Kunststoff setzen. Dieser selbst ist ein idealer Nährboden für Pilze und Bakterien. Gäbe es strengere Vorschriften bei der Produktion, könnte man den Erregern sprichwörtlich den Nährboden entziehen.