Bakteriämie - Krebspatienten erleiden häufig lebensbedrohliche Infektionen

Von Cornelia Scherpe
18. Februar 2013

Eine Bakteriämie keine normale Infektion mit Bakterien. Bei diesem speziellen Fall dringen sie zwar in den Körper ein und sind daher auch im Blut nachweisbar, sie vermehren sich jedoch nicht. Das bedeutet, sie siedeln auch nicht in Organen und sind daher zunächst erst einmal harmloser als andere Infektionsfälle.

Eine Ausnahme sind Patienten, die bereits durch eine andere Krankheit stark geschwächt sind. Sie sind dann der großen Gefahr ausgesetzt, dass sich eine Sepsis entwickelt und ihr Leben bedroht. Aus diesem Grund kann eine Bakteriämie auch lebensgefährlich für Menschen mit Krebs werden. Wie akut die Gefahr in der Praxis ist, hat eine Studie an den USA ermittelt.

Die Forscher bildeten zwei Gruppen von Probanden. Auf der einen Seite hatten sie 203 Menschen, die an Krebs litten und auf der anderen Seite nahmen 249 Patienten teil, die an einer anderen Krankheit litten. Alle waren für die Studie ausgewählt worden, da sie in der Zeit ihrer Betreuung eine Bakteriämie entwickelt hatten. Die Forscher nahmen nun Blutproben und analysierten diese. Schnell wurde klar, dass das Blut der Krebspatienten sich wesentlich von dem der anderen Probanden unterschied. Es zeigte viel häufiger Anzeichen für eine Sepsis, sodass die Forscher die Überlebenschance dieser Menschen als deutlich geringer einschätzen mussten.

Vor allen Dingen infiziert waren die Patienten mit der Bakterienart "Klebsiella pneumoniae". In 63 Prozent der Fälle ließen sich diese Erreger in den Blutproben feststellen. Die Forscher hoffen, dass diese Erkenntnis genutzt wird, um bei den Betroffenen in Zukunft gezielter auf Antibiotika zurück zu greifen.