Der fiese kleine Vampir - eine Art der Staphylococcen wird gezielt von Menschenblut angelockt

Der Blutfarbstoff Hämoglobin lockt Staphylococcus aureus an

Von Cornelia Scherpe
28. Dezember 2010

"Staphylococcus aureus" heißt die neue Berühmtheit. Dieser Keim ist ein echter kleiner Vampir. Forscher fanden heraus, dass diese Staphylococcen durch Blut magisch angezogen werden. Besonders das menschliche Blut scheint es ihnen angetan zu haben.

Warum der Keim vom Menschenblut angelockt wird

Das menschliche Blut hat eine Variante des Farbstoffes Hämoglobin, das es von anderem tierischen Blut unterscheidet. Dieser Blutfarbstoff ist für den Keim unwiderstehlich. Er heftet sich direkt an diesen an und infiziert so den menschlichen Blutkreislauf.

Diese Entdeckung erklärt auch, warum Staphylococcen dieser Art oft in Krankenhäusern auftreten und dort Patienten befallen, während Tierärzte sehr selten mit diesen Infektionen zu tun haben.

Die minimale Abweichung im Blutfarbstoff macht den Unterschied. Ein Drittel der Menschheit trägt Staphylococcen übrigens in sich. Eine Infektion wird aber meist nur ausgelöst, wenn der Körper geschwächt ist.

Gelangen die Keime dann in den Blutkreislauf, so können die Staphylococcen die Blutkörperchen befallen. Sie heften sich an das Hämoglobin und ernähren sich dann vom Eisen im Blut. Diese Ernährungsgrundlage brauchen sie zum Überleben und Vermehren.