Bauchschmerzen richtig einschätzen: Ist es eine Blinddarmentzündung?

Beschwerden auf der rechten Seite des unteren Bauchbereichs weisen auf eine Blinddarmentzündung hin

Von Cornelia Scherpe
25. März 2015

Kaum ein Elternteil kennt es nicht: Sohn oder Tochter kommen mit traurigen Gesicht ins Zimmer und klagen über Bauchweh. Dabei ist es für Mütter und Väter sehr schwer einzuschätzen, wie schlimm die Beschwerden genau sind und ob eine tröstende Umarmung oder der Anruf beim Arzt angebracht ist.

Symptome und Anzeichen für eine Blinddarmentzündung

Selbst Erwachsenen fällt es schwer, Bauchschmerzen bei sich selbst richtig einzuschätzen. Viele denken im ersten Schreckmoment auch an die gefürchtete Blinddarmentzündung. Handelt es sich wirklich um diesen Auslöser, treten die Beschwerden im unteren Bauchbereich und auf der rechten Seite auf. Hier sitzt der Blinddarm und der Wurmfortsatz.

Er ist es, der bei der umgangssprachlichen Blinddarmentzündung entzündet ist. Der Bauch ist bei Berührung sehr empfindlich und an Essen ist meist nicht zu denken. Häufig steigt die Körpertemperatur aufgrund der Infektion und man fühlt sich schlapp.

Gefahr Blinddarmdurchbruch

Wer diese Symptome bei sich oder seinem Kind bemerkt, sollte frühzeitig einen Arzt aufsuchen. Ganz dringend wird es, wenn zunächst starke Schmerzen auftreten und diese dann schlagartig verschwinden. Dies ist kein Zeichen für eine spontane Besserung, sondern deutet auf einen Blinddarmdurchbruch hin.

Hier ist der Notarzt gefragt, denn der Inhalt des Blinddarms gelangt beim Durchbruch in den Bauchraum. Dort kann es zu lebensgefährlichen Entzündungen kommen. In aller Regel ist daher eine Notoperation die einzig richtige Therapie.

Beruhigende Statistik

Für Eltern allerdings beruhigend: Zwar kann die Entzündung und der Durchbruch bei jedem Menschen auftreten, sie kommen aber statistisch gesehen bei Kindern bis fünf Jahren sehr selten vor. Da die Jüngsten sich oft schlecht über die genaue Art der Schmerzen äußern können, ist das eine Beruhigung.

Ältere Kinder dagegen geben auf Nachfrage deutlichere Angaben, sodass Eltern leichter reagieren können. Allgemein gilt der Grundsatz: Ist dem Kind sichtlich unwohl, sollte man lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Kinderarzt gehen.