Blinddarmentzündung bei Kindern: Kombinierte Untersuchung erleichtert Diagnose

Die Kombination aus klinischer Einschätzung und Sonografie führt zu positiven Vorhersagewerten

Von Nicole Freialdenhoven
27. März 2015

Für Eltern und Ärzte ist es schwer festzustellen, ob ein Kind an einer Appendizitis (Blinddarmentzündung) leidet. Sowohl die klinische Untersuchung als auch die Sonografie liefern keine optimalen Ergebnisse. Forscher der Harvard Medical School in Boston kamen nun Rahmen einer Beobachtungsstudie mit 728 Kindern zu dem Schluss, dass nur eine Kombination beider Diagnosetechniken wirklich sinnvoll ist: Die korrekte Vorhersage stieg so auf über 97 Prozent.

Klinische Einschätzung plus Ultraschall

Zunächst wurde die klinische Einschätzung mit Hilfe der Pediatric Appendicitis Score (PAS) vorgenommen, die Punkte wie

ermittelte. Aus diesen fügt sich ein Punktwert von

  • 0-3 für niedriges,
  • 4-6 für mittleres und
  • 7-10 für hohes Risiko

einer Appendizitis zusammen. Diese Punktwerkte wurden dann mit den Ergebnissen einer Ultraschalluntersuchung kombiniert.

Positive Vorhersagewerte durch Kombi-Diagnose

Der positive Vorhersagewert stieg von 73 (bei niedrigem Risiko) über 90 (mittleres Risiko) auf 97 (hohes Risiko). Die Ärzte schließen daraus, dass eine Kombination aus Ultraschall und klinischer Einschätzung die beste Diagnose ergeben. Je nach Ergebnissen sollten die Kinder dann entweder weiter untersucht oder zumindest beobachtet werden.