Bauchspeicheldrüsenentzündung - höheres Risiko bei Blutgruppe B

Von Dörte Rösler
22. September 2014

Die klassischen Risikofaktoren für Bauchspeicheldrüsenentzündungen sind Rauchen und Alkohol. Wie eine Studie der Uni Greifswald zeigt, haben aber auch Menschen mit Blutgruppe B ein 2,5 fach erhöhtes Risiko, an chronischer Pankreatitis zu erkranken. Betroffen ist jeder achte Deutsche.

In der Vergangenheit konnten Forscher bereits einen Zusammenhang zwischen der Blutgruppe B und Bauchspeicheldrüsenkrebs nachweisen. Anhand der Daten von rund 6.000 Teilnehmer konnten die Mediziner nun ermitteln, dass Patienten mit Blutgruppe B auch häufiger hohe Lipase-Werte haben. Diese weisen auf gestörte physiologische Mechanismus in den Zellen der Bauchspeicheldrüse hin.

Weitere Risikofaktoren für Pankreatitis

Eine weitere Genvariante, die das Risiko für eine Pankreatitis erhöht, ist der sogenannte FUT2-Non-Secretor-Status. Wenn die Drüsenzellen dieses Enzym nicht richtig ausscheiden können, ändert sich die Bindung von Zuckerresten an die von der Bauchspeicheldrüse ausgeschiedenen Proteine.

Die größte pathogenetische Bedeutung für Entzündungen der Bauchspeicheldrüse hat allerdings eine Mutation des Trypsinogen-Gens. Bisher wurde diese Form der erblich bedingten Pankreatitis für eher selten gehalten. Neuere Forschungen legen jedoch nahe, dass acht von zehn Trägern der Trypsinogen-Mutation an Bauchspeicheldrüsenentzündung erkranken. Zum Vergleich: Das allgemeine Risiko liegt bei 1 zu 10.000.

Wer durch Blutgruppe, FUT2-Non-Sector oder Trypsinogen-Gen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko hat, sollte unbedingt weitere Risikofaktoren reduzieren. Dazu zählen vor allem ein Verzicht auf Nikotin und der maßvolle Genuss von Alkohol.