Manche Naturheilmittel können eine Bauchspeicheldrüsenentzündung auslösen

Von Cornelia Scherpe
6. Oktober 2014

Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, vom Arzt auch "Pankreatitis" genannt, kann schwerwiegende Folgen haben. Eine akute Entzündung führt nicht nur zu starken Schmerzen und Übelkeit, sondern kann auch Verstopfungen und Fieber mit sich bringen.

Auslöser sind neben Infektionen und Verletzungen oft Alkoholmissbrauch und manchmal auch Medikamente. Von manchen Mitteln der Schulmedizin weiß man, dass eine Pankreatitis zu den schweren Nebenwirkungen zählen kann. Belegt ist der Zusammenhang bei drei Wirkstoffen:

  • Olmesartan in Kombination mit Amlodipin
  • Mercaptopurin und
  • Azathioprin.

18 weitere Stoffe stehen zumindest unter Verdacht. Eine aktuelle Studie zeigt nun jedoch, dass auch manche Naturheilmittel dieses Problem mit sich bringen können. Das war bisher völlig unbekannt. In der Untersuchung stellte sich heraus, dass sowohl das gern genommene Baldrian zur Beruhigung, als auch die Teufelskralle, eine schmerzstillende Pflanze, der Bauchspeicheldrüse derart schaden können.

Teufelskralle und Baldrian wirken negativ auf Bauchspeicheldrüse

An der Studie hatten 102 Probanden teilgenommen, die wegen einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse ins Krankenhaus gemusst hatten. Alle Teilnehmer und dazu 750 Kontrollpersonen wurden eingehend befragt, welche Medikamente der Schulmedizin und welche weiteren Heilmittel sie in der letzten Zeit zu sich genommen hatten.

Für insgesamt acht der angegebenen Wirkstoffe konnten die Forscher einen direkten Zusammenhang zur danach aufgetretenen Pankreatitis ermitteln.

  1. Auf Platz 1 lag dabei "Fenofibrat", ein Mittel der Schulmedizin zur Senkung des Cholesterinspiegels.
  2. Doch direkt dahinter lagen auf Platz 2 die Teufelskralle
  3. und auf Platz 3 Baldrian.

Auch bei Naturmitteln gibt es Grenzen

Die Forscher betonen jedoch, dass die Stichprobe vergleichsweise klein war und die Ergebnisse daher zunächst nur einen Hinweis liefern. Es sei nun aber wichtig, der Sache nachzugehen und größere Studien zum möglichen Zusammenhang durchzuführen.

In der Zwischenzeit sollten Ärzte und Patienten gleichermaßen die Studie als Anlass nehmen, mit Naturmitteln nicht zu sorglos umzugehen. Auch Kräuter und co. können im Körper Nebenwirkungen provozieren.