Bayerns Landkreis-Präsident Kreidl (CSU) verzichtet wegen Plagiatsvorwürfen auf seinen Doktortitel

Von Ingo Krüger
16. April 2013

Jakob Kreidl zählt nicht zu den bekanntesten Politikern der CSU. Doch nun erlangt der Landrat des Landkreises Miesbach, der auch zugleich Präsident des Bayerischen Landkreistags ist, bundesweite Berühmtheit. Der 60-Jährige hat erklärt, freiwillig auf seinen Doktortitel verzichten zu wollen. Nach Plagiatsvorwürfen räumte Kreidl ein, dass ihm in bedauerlicher Weise eine Vielzahl an Fehlern unterlaufen seien. Er kam mit dieser Entscheidung einem Beschluss der Universität der Bundeswehr München zuvor.

Dort hatte der CSU-Politiker 2005 mit der Arbeit "Der Kosovo-Konflikt. Vorgeschichte, Verlauf und Perspektiven. Zur Stabilisierung einer Krisenregion" promoviert. Die Internetplattform VroniPlag Wiki machte im März 2013 eine Vielzahl von Plagiaten in der Dissertation von Kreidl öffentlich.

Erst hatte der 60-Jährige behauptet, gründlich recherchiert und die Quellen entsprechend der Promotionsordnung angegeben zu haben, doch nun ruderte der Landrat zurück. Die Bundeswehruniversität will die Arbeit trotz der Entscheidung Kreidls weiterhin überprüfen.