Verteidigungsminister zu Guttenberg muss Hohn und Spott ertragen

Nach zahlreichen Plagiatsvorwürfen muss zu Guttenberg allerhand Gelächter über sich ergehen lassen

Von Matthias Bossaller
18. Februar 2011

Viele Kabarettisten klagen, Politiker würden in ihrer Profillosigkeit kein rechtes Ziel für ihren Spott mehr abgeben. Der Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bildet da eine Ausnahme. Medienwirksam verstehen er und seine blonde Frau sich zu inszenieren. Noch mehr Angriffsfläche bietet der CSU-Politiker jedoch spätestens seit den Plagiatsvorwürfen gegen ihn. Derzeit ist er zahlreichen Spott-Angriffen ausgesetzt.

Die Vorwürfe gegen zu Guttenberg

In seiner Doktorarbeit soll zu Guttenberg auch aus der "Neuen Zürcher Zeitung" Textpassagen verwendet haben, ohne diese als Quelle anzugeben. Die Retourkutsche der "NZZ am Sonntag", die zu der Schweizer Zeitung gehört, erfolgte auf ihrer Internetseite. Dort war der Hinweis zu lesen: "NZZ am Sonntag", "Summa cum laude" - Universität Bayreuth". Die Titelgeschichte in "Financial Times" über zu Guttenberg enthielt zahlreiche Fußnoten. Diese kommen in wissenschaftlichen Texten aber kaum in Zeitungsartikeln vor.

Als Ironie des Schicksals ist folgende Tatsache zu werten: von Guttenbergs Großvater Karl Theodor Maria Georg Achaz Eberhardt Josef Freiherr von und zu Guttenberg brachte bereits im Jahre 1971 ein Standardwerk über Fußnoten heraus. Auch über sein Facebook-Profil lässt sich mit dem Wissen von heute schmunzeln. Da schreibt er, dass diese Seite keines der zahlreichen Fakes auf der Internetplattform ist.

Ausgerechnet jetzt, da der Verteidigungsminister verspottet wird, verleiht ihm der Aachener Karnevalsverein den "Orden wider den tierischen Ernst". Ob er darüber lachen kann?