Bei drohender Frühgeburt helfen Steroide - Mehrfachverabreichung bringt jedoch keinen Mehrwert

Von Cornelia Scherpe
22. Oktober 2013

Für viele Frauen ist es verständlicherweise der reinste Albtraum: Die neun Monate der Schwangerschaft sind noch nicht ganz vorüber, doch das Kind befindet sich auf dem Weg. Die sich ankündigende Frühgeburt versetzt die Frauen in Panik und selbstverständlich sollten sie sofort im Krankenhaus betreut werden.

Steroide beschleunigen die Entwicklung der Lunge

Normalerweise vergeben die Ärzte dann Steroide an das Ungeborene, denn die Hormone beschleunigen die Entwicklung der Lungen. So will man die Chance erhöhen, dass auch bei einer Frühgeburt das kindliche Atmungssystem so weit wie möglich entwickelt ist. In einer Studie testete man nun, ob eine mehrfache Verabreichung der Hormone ein noch besseres Ergebnis bringt. Dem war jedoch leider nicht so.

Die aktuelle Studie

In die Untersuchung hatte man 1.858 schwangere Frauen eingeschlossen, die ein hohes Risiko einer Frühgeburt hatten. Eine Gruppe bekam nach dem Standardvorgehen nur einmal Steroide, während die andere Hälfte im Abstand von zwei Wochen mit den Hormonen behandelt wurden. Die Kinder wurden dann direkt nach der Geburt sowie nach zwei und fünf Jahren untersucht.

Als Studienendpunkt setzte man den Tod der Kinder oder auch das Auftreten einer schweren Behinderung an. Ältere Studien hatten bereits gezeigt, dass die Verabreichung von Steroiden an Ungeborene auch Risiken mit sich bringt. Diese Risiken sah man leider auch wieder in dieser Studie, wobei Einfach- und Mehrfachverabreichung gleich gefährlich waren.

Mehrfach-Verabreichung ohne Mehrwert

Unter der gehäuften Steroid-Verabreichungen kam es in 24,9 Prozent und in der Gegengruppe in 24,8 Prozent der Fälle dazu. Auch ein verringertes Gewicht bei der Geburt trat in beiden Gruppen vergleichbar oft auf. Die Mehrfachverabreichung der Hormone steigert das Risiko also nicht, jedoch werden auch die Chancen der Kinder nicht erhöht.