Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute
Jährlich erleiden in Europa etwa 600.000 Menschen einen Schlaganfall, aber zusätzlich noch weitere Menschen einen sogenannten "stummen Schlaganfall", bei dem keinerlei typischen Symptome erkennbar sind und dieser so auch nicht erkannt wird.
Schlaganfall-Betroffene müssen sofort ins Krankenhaus gebracht werden
Aber bei einem Schlaganfall zählt jede Minute und so müssen die betroffenen Patienten schnell mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus. Dort wird in der neurologischen Abteilung in einer sogenannten "Stroke Unit" mittels einer Computertomographie die Schwere des Schlaganfalls und die Lage des Blutgerinnsels, das den ischämischen Schlaganfall auslöste, festgestellt.
Die Thrombolyse-Therapie gewährleistet eine fortdauernde Sauerstoffzufuhr
Danach kann die Behandlung einer Thrombolyse-Therapie erfolgen, wobei mit speziellen Medikamenten das Blutgerinnsel aufgelöst wird, so dass dann auch die weitere Sauerstoffzufuhr zu den Gehirnarealen wiederhergestellt wird. Aus diesem Grund ist immer schnelles Handeln wichtig, denn durch eine mangelnde Sauerstoffversorgung sterben Gehirnzellen ab, die auch nicht mehr reparabel sind.
Das "Zeitfenster" einer erfolgreichen Therapie hat sich verlängert
Wenn eine Therapie innerhalb von 90 Minuten nach dem auftreten des Schlaganfalls erfolgt, so besteht bei der Hälfte der betroffenen Patienten eine gute Chance. In den nächsten 90 Minuten verringert sich die Chance auf 30 Prozent der Patienten. So besteht in der Regel also ein "Zeitfenster" von drei Stunden, doch mittlerweile konnte man dieses auf viereinhalb Stunden verlängern, so dass dann bei manchen Patienten immer noch gute Erfolge erzielt.
Wichtig ist bei der Schlaganfall-Therapie dass man auch bereits gefährdete Gehirnareale vor einem Sauerstoffmangel bewahren kann, so dass die Möglichkeit besteht dauerhafte Schädigungen zu vermeiden, wie beispielsweise Lähmungen oder eine Invalidität.
Neuartige Katheter-Systeme stellen eine Alternative zur Thrombolyse dar
Für Patienten, bei denen eine Thrombolyse nicht möglich ist, wollen die Ärzte versuchen mit neuartigen Katheter-Systemen die Blutgerinnsel mechanisch zu entfernen, doch bisher führte dies nicht zum gewünschten Erfolg, so dass man noch weitere Studien durchführen muss.
Wenn also ein Patient einen Schlaganfall erleidet, so sollten die Angehörigen sofort den Notarzt, beziehungsweise den Rettungsdienst über 112 verständigen.
Passend zum Thema
- Neue Hilfe nach Schlaganfällen: Dank Antikörper Gehfähigkeit verbessert
- Schlaganfall: Eine Lyse kann auch noch nach 6 Stunden helfen
- Vergabe von Blutverdünnern nach einem Schlaganfall: Hohe Dosis auf kurze Zeit ist am besten
- Schlaganfallrisiko senken: Besser als ASS wirkt Kombi-Therapie mit Clopidogrel
- Lyse nach einem Schlaganfall senkt das Risiko der Pflegebedürftigkeit
- Behandlung von Schlaganfallpatienten mit Thrombolyse nicht immer sinnvoll
Quelle
- http://derstandard.at/1379291718785/Thrombolyse-Revolutionaere-Schlaganfall-Therapie Abgerufen am 26. September 2013