Bei erwachsenen ADHS-Patienten kann Psychoedukation helfen

Von Frank Hertel
11. Mai 2011

Professor Michael Rösler ist Direktor des Institutes für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg. Gleichzeitig ist er ein Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin.

Er sagt, wenn erwachsene ADHS-Patienten unter einem hohen Leidensdruck stünden, könne eine Psychoedukation für große emotionale Entlastung sorgen. Unter Psychoedukation versteht man vor allem die Aufklärung über das Krankheitsbild und das Herstellen individueller Bezüge. Die Betroffenen lernen, was es mit der Aufmerksamkeits-Defizit-Störung (ADHS) auf sich hat und wie sie die Informationsverarbeitung im Gehirn beeinträchtigt.

Vor allem, wenn die Patienten erfahren, welche Auswirkungen die Krankheit auf ihr bisheriges Leben gehabt hat, fühlen sie sich entspannter, so Rösler, weil sie sich dann Symptome und Probleme, die sie schon lange gequält hatten, besser erklären können und den Verursacher, nämlich ADHS, besser kennen lernen.