Bei Gallensteinen steigt das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen

Von Katharina Cichosch
16. April 2012

Gallensteine sind ein äußerst unangenehmes Leiden. Aktuelle Studien legen nahe, dass dieses Leiden leider nicht allein kommt: Bereits seit längerem gehen Experten davon aus, dass vorhandene Gallensteine auch das Risiko für bestimmte Krebsarten deutlich steigern können. Neben Karzinomen an der Gallenblase könnten Gallensteine somit unter anderem auch die Entstehung von Dünndarmkrebs fördern.

Eine Studie bestätigt diesen Verdacht jetzt: Ausgewertet wurden Daten von Patienten, die einen Zeitraum von insgesamt 27 Jahren umfassen. Dabei zeigte sich, dass Dünndarmkrebs-Patienten auffällig häufig auch unter Gallensteinen litten. Erklärt wird dieser Zusammenhang durch die räumliche Nähe im Organismus, wobei die krankhaft veränderte Gallenflüssigkeit nach und nach die Entstehung von Karzinomen im Dünndarm fördern könnte.

Indirekt könnten Gallensteine somit sogar für die Entstehung weiterer Krebserkrankungen beispielsweise der Prostata oder der Nierenzellen verantwortlich sein. Ob dieser zumindest statistisch zu beobachtende Zusammenhang aber tatsächlich ein erhöhtes Krankheitspotential aufzeigt oder ob Gallensteine und Krebserkrankung in diesem Bereich lediglich durch ähnliche Faktoren ausgelöst werden, ist fraglich.