Bei häuslicher Pflege weisen Aggressionen darauf sich Hilfe von außen zu suchen
Selbsthilfegruppen und Hilfe von außen sind wichtig für pflegende Angehörige
Treten bei der häuslichen Betreuung Pflegebedürftiger Aggressionen zwischen Patient und Angehörigen zutage, ist es höchste Zeit, Hilfe von außen zu holen. Selbsthilfegruppen seien in solchen Situationen ideale Ansprechpartner für betroffene Angehörige, betont Christa Matter von der Angehörigenberatung der Alzheimer Gesellschaft Berlin e.V. im Apothekenmagazin Senioren Ratgeber.
Angehörige erkranken mit der Zeit
Etwa 1,4 Millionen kranke Menschen werden in Deutschland zuhause gepflegt. Da dies oft über Jahre nötig ist, kommen viele Angehörige an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Viele werden dabei selbst krank. Etwa ein Drittel reagiert mit Depressionen, schätzen Experten. Die Einsicht in diese Mechanismen und die Konsequenz, Hilfe von außen hinzuzuholen, eröffnet oft erst die Möglichkeit, die häusliche Pflege überhaupt weiter leisten zu können.
Selbsthilfegruppen können helfen
In Selbsthilfegruppen fühlen sich die Helfer verstanden "und erkennen, dass sie nicht allein sind mit ihrem Problem", sagt Matter. Gelegentlich müsse auch das Versprechen, "Ins Heim gebe ich dich nicht", überdacht werden, rät die Diplompädagogin Jutta Salomon aus Lemgo, die die Belastung der häuslichen Pflege wissenschaftlich untersucht hat.
Dahinter verberge sich "eine emotionale Falle". Salomon: "Es gibt Hilfe. Man muss lernen, sie anzunehmen."
Passend zum Thema
- Häusliche Pflege von Angehörigen - Rechte, Pflichten und Hinweise zum Familienpflegezeitgesetz
- Unterstützung für pflegende Angehörige: Hilfe gibt es bei vielen Stellen
- Ambulante Pflegedienste: Zehn Minuten pro Patient für Pflege
- Schulungen für Angehörige, die einen Pflegefall zuhause betreuen
- Schulung für Pflegekräfte - Pflegepersonal kann zu "Pain Nurses" werden