Bei Lähmungserscheinung nach Schlaganfall wird der betroffene Arm vor der Therapie lokal betäubt
In Deutschland erleiden jährlich 150.000 Menschen einen Schlaganfall, wobei Männer häufiger als Frauen davon betroffen sind. Nach einem Schlaganfall, der durch Durchblutungsstörungen des Gehirns ausgelöst wird, werden bei vielen Betroffenen Lähmungen und Sprachprobleme sowie Gedächtnisstörungen festgestellt.
Forscher der Friedrich-Schiller-Universität und des Universitätsklinikums Jena haben nun eine neue Therapie bei Schlaganfall-Patienten entwickelt. Da es oftmals nach einem Schlaganfall auch zu Lähmungserscheinungen eines Armes, entweder links oder rechts, kommt, wird vor der Bewegungstherapie der betroffene Arm lokal betäubt. Danach müssen die Patienten intensiv ihre Feinmotorik trainieren, wobei der gesunde Arm fixiert wird.
Als Übungen müssen beispielsweise kleine Bausteine gestapelt oder Stifte in eine Lochplatte gesteckt werden, so wie es Kleinkinder lernen. Viele Patienten benutzen nach einem Schlaganfall nur noch den "gesunden" Arm.
Bei ihrer Studie hatten die Forscher 36 Schlaganfall-Patienten einem Test unterzogen. So bekam eine Gruppe vor der Bewegungstherapie auf den betroffenen Arm eine lokal betäubende Salbe, die zweite Gruppe nur ein Placebo. Mit Hilfe von Gehirnaufzeichnungen wurde dann das Training überprüft. Hierbei stellte man fest, dass tatsächlich bei der ersten Gruppe ein höherer Erfolg registriert werden konnte.