Bei Sklerodermie helfen Stammzellen besser als die Standard-Medikamente

Studie belegt: Zur Behandlung der "harten Haut" ist Stammzelltherapie besser geeignet

Von Cornelia Scherpe
4. September 2012

Der Begriff Sklerodermie steht für Krankheiten, bei denen es zu einer Verhärtung des Bindegewebes kommt. Daher ist die wörtliche Übersetzung auch "harte Haut". Hierbei geht es nicht nur um die Haut als Organ, sondern auch im innere Organe wie das Herz oder die Nieren. Sobald innere Organe betroffen sind, wird diese Spezialform des Leiden "systemische Sklerose" genannt.

Bisherige medikamentöse Behandlung

Bisher wurde diese standardgemäß mit einem Zytostatikum behandelt: dem Medikament Cyclophosphamid.

Dieses Medikament greift in den Ablauf des Zellzyklus ein und verhindert, dass sich die Zelle teilt. Dadurch kommt es auch zu einer langsameren Ausbreitung, was die fortlaufende Verhärtung des Bindegewebes verzögern soll.

Stammzelltherapie als neue Behandlungsmethode

Nun hat sich in einer Studie jedoch herausgestellt, dass dieses Mittel deutlich schlechter hilft als eine Stammzelltherapie.

Die Erkenntnis wurde in einer Studie gewonnen, an der 150 Betroffene teilgenommen hatten. Sie wurden in zwei Gruppen unterteilt und erhielten entweder als Standardversorgung das Zytostatikum oder aber eine neue Stammzelltherapie. Gruppe Zwei musste sich dafür einige Stammzellen entnehmen lassen, die dann im Labor mit dem Zytostatikum behandelt wurden.

Dann vermehrte man die so behandelten Stammzellen und führte sie den Patienten wieder zu. So hatten auch sie das Medikament erhalten, allerdings auf eine viel konzentriertere Weise.

Studienergebnisse

Das Ende der langjährigen Studie stellte der Zeitpunkt des Versagens von wichtigen Organen da. Somit wurde also das Gesamtüberleben gemessen. In der ersten Gruppe verstarben unter der Standardbehandlung 26 Patienten. In der zweiten Gruppe hingegen starben nur 16 Probanden. Damit ist die Überlegenheit der Stammzelltherapie deutlich gemacht wurden.