Der Zytomegalie vorbeugen Medikament soll nach der Stammzelltransplantation vor dem Virus schützen

Von Cornelia Scherpe
13. Mai 2014

Bei der Zytomegalie handelt es sich um eine Virusinfektion. Der Erreger wird "Zytomegalievirus" oder kurz CMV genannt und gehört in die Gruppe der Herpes-Viren. Tatsächlich sind sehr viele Menschen diesem Virus ausgesetzt.

Die Zytomegalie

Schätzungsweise sind rund 80 Prozent schon einmal mit dem Virus in Berührung gekommen und er verbleibt danach bis zum Lebensende im Körper. Das ist jedoch im Normalfall kein Problem. Ein halbwegs gesundes Immunsystem ist im Stande, den Virus auf Dauer in Schach zu halten und die meisten wissen daher nicht einmal, das sie Träger sind.

Die Zytomegalie kann allerdings extrem gefährlich werden, wenn es zu einem Versagen des Immunsystems kommt. Dies kann im Zuge einer Therapie notwendig werden, etwa dann, wenn ein Mensch eine Stammzell­transplantation erhält. In diesem Fall muss das Immunsystem komplett unterdrückt werden. Zwar ist dies nur vorübergehend notwendig, doch das kann für den Zytomegalievirus bereits ausreichend sind. Ohne jegliche Aktivität der Abwehrkräfte kann die Zytomegalie daher nach einer Stammzell­transplantation lebensbedrohlich werden. Aus diesem Grund müssen alle Patienten vor der Transplantation einen Test auf den Virus machen und bei positivem Ergebnis einen Wirkstoff dagegen einnehmen.

Mediziner entwickeln neuen Wirkstoff

Die bisher eingesetzten Medikamente verschlechtern allerdings die Prognose, denn oft erholt sich das Knochenmark unter der Therapie weniger gut. Dies wollen Mediziner ändern, indem sie einen neuen Wirkstoff entwickeln. Dieser soll ebenfalls zur Prophylaxe vor der Stammzell­transplantation an die Patienten vergeben werden.

Er basiert auf einem neuartigen Wirkmechanismus, der ein Enzym im Virus beeinflusst. Da dieses Enzym sich stark von menschlichen Enzymen unterscheidet, kann man davon ausgehen, dass wirklich nur die Viren angriffen werden. Daher glaubt man bereits jetzt an eine sehr hohe Verträglichkeit. Zudem ist es unwahrscheinlich, dass sich Resistenzen entwickeln. Nun sind Studien zum Thema gefragt. Bisher gab es jedoch nur eine Pilotstudie mit 131 Freiwilligen. Hier müssen noch weitere Ergebnisse folgen.