Beim Einschlafen werden Netzwerke im Gehirn umsortiert.

Forscher untersuchen den Vorgang des Einschlafens

Von Jutta Baur
22. Februar 2011

Der Schlaf wirkt auf viele Menschen immer noch geheimnisvoll. Man ist lebendig, gesund und dennoch ohne richtiges Bewusstsein. Reize von außen werden nur noch schwach wahrgenommen. Vieles ist noch unerforscht und rätselhaft.

Untersuchung der Phase des Einschlafens

Ein Stückchen näher an die Entschlüsselung des Schlafes sind jetzt die Forscher um Philipp Sämann gekommen. Am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München versuchten sie, dem Vorgang des Einschlafens auf die Spur zu kommen. 25 Probanden nahmen an der Studie teil. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift "Cerebral Cortex" veröffentlicht.

Die Wissenschaftler nahmen die neuronalen Netzwerke verschiedener Abschnitte im Gehirn unter die Lupe. Dabei wurde deren Aktivität im wachen Zustand gemessen. Der Eintritt in die Schlafphasen bewies, dass diese Vernetzungen anders geschaltet werden. Ein Beispiel ist der Hippocampus. Er ist bedeutsam für Gedächtnisvorgänge. Für Prozesse im Schlaf scheint er nicht vonnöten zu sein. Darum wird er deutlich weniger angesteuert. Der Stirnlappen, der für Bewegungssteuerung und situationsgerechte Handlungen steht, koppelt sich sogar ganz ab. Die Teile des Netzwerkes, die Sinnesreize verarbeiten bleiben zwar reduziert, jedoch arbeitsfähig verbunden. Das dient wahrscheinlich dazu, durch alarmierende Signale wach zu werden.