Berg Athos in Griechenland - Frauen müssen auch künftig draußen bleiben

Von Dörte Rösler
6. August 2014

Der Heilige Berg Athos ist seit fast tausend Jahren eine frauenfreie Zone. Und das soll auch so bleiben. Die autonome Mönchsrepublik auf der griechischen Insel Chaldiki will das Frauenverbot weiter aufrecht erhalten. Zuvor hatte der Weltkirchentag eine Öffnung des 335 Quadratkilometer großen Areals gefordert.

Frauen dürfen sich den Klosterbauten nur auf 500 Metern nähern

Bereits seit 1045 sind Frauen auf dem Heiligen Berg unerwünscht. In 20 Klöstern leben dort derzeit rund 3.000 orthodoxe Mönche - mit eigener Verwaltung und einer offiziellen Vertretung in Thessaloniki, über die männliche Besucher eine Aufenthaltserlaubnis bekommen können.

Weibliche Wesen dürfen sich der Landzunge mit ihren beeindruckenden Klosterbauten nur auf 500 Meter nähern. Selbst Ausflugsschiffe müssen diesen Sicherheitsabstand halten. Und auch weibliche Haustiere sind verboten. Einzige Ausnahme sind Katzen, die die Vorräte der Mönche vor Ratten und Mäusen schützen sollen.

Europäisches Parlament fordert bereits seit 2003 Zutritt für Frauen

Im Sinne der Gleichberechtigung forderte das Europäische Parlament schon im Jahr 2003, Frauen den Zutritt zum Berg Athos zu verschaffen. Trotz zahlreicher Proteste beharrt der Gouverneur der autonomen Republik jedoch auf dem sogenannten Ávaton.

Kritiker sehen in der Abschottung nicht nur religiöse Motive. Athos gilt als eine der letzten Steuer- und Schwarzgeldbastionen der EU. Damit die Superreichen unbehelligt die Agrarbank in der Hauptstadt erreichen können, würde eigens ein Hubschrauberlandeplatz eröffnet.