Gleichberechtigung 2013 - Unterschiede zwischen Fakten und Gefühl

Von Dörte Rösler
30. August 2013

Immer mehr Frauen in Deutschland machen ein Hochschulabschluss und erklimmen Führungspositionen. Im Gefühl schlägt sich das allerdings nicht nieder: 2013 bewerten die Bundesbürger den Stand der Gleichberechtigung negativer als in den Vorjahren. Nur 36 Prozent der Deutschen finden, dass Frauen gleichberechtigt sind.

Als Ursache sehen die Meinungsforscher die Sexismus-Debatten in den Medien. Nach einer ersten Diskussionswelle im Januar, ausgelöst durch Reiner Brüderles "Dirndl-Kompliment", folgte im April bereits eine weitere öffentliche Kontroverse. Anlässlich der Abstimmung über die Frauenquote im Bundestag beherrschte das Thema wochenlang die öffentliche Auseinandersetzung.

Zwei von drei Frauen finden deshalb, dass es noch viel Handlungsbedarf gibt. Die größten Differenzen sehen sie bei der Entlohnung und bei den Karrierechancen. Zwar arbeiten mehr Frauen als zuvor, sie bekommen für die gleiche Arbeit jedoch weniger Geld als ihre männlichen Kollegen. Und die Entscheidung für Kinder bremse Frauen beim beruflichen Aufstieg. Bei den Männern ist nicht mal jeder Zweite dieser Meinung.