Bergsteigern kann Höhenkrankheit zum Verhängnis werden

Der schlimmste Fall lässt sich abwenden, wenn Bergsteiger bei den ersten Anzeichen pausieren

Von Alexander Kirschbaum
4. Februar 2013

Gipfelbesteigungen sind heute kein Privileg erfahrener Bergsteiger mehr, immer mehr Menschen wollen diese außergewöhnliche Erfahrung erleben. Allerdings bergen Touren in große Höhen Risiken. Muten sich unerfahrene Kletterer zu viel zu, dann können sich lebensbedrohliche Ödeme in Hirn und Lunge bilden. Der schlimmste Fall lässt sich abwenden, wenn Bergsteiger, die eine akute Bergkrankheit spüren, pausieren.

Gefahr durch ein Höhen-Hirnödem

Die Bergkrankheit geht typischerweise mit Kopfschmerzen einher, häufig auch mit Schwindel und Übelkeit. Werden diese Symptome, die rund jeder vierte Bergsteiger oberhalb von 2000 Metern wahrnimmt, nicht ernstgenommen, dann verschlimmert sich der Zustand. Ein Höhenlungenödem äußert sich durch Atemprobleme, die bei einem weiteren Anstieg immer stärker zunehmen.

Häufiger erwischt Bergsteiger, die den Aufstieg nicht abbrechen wollen, ein Höhen-Hirnödem. Das ist eine gefährliche Flüssigkeitsansammlung im Gehirn, die zunächst Kopfschmerzen verursachen kann. Im späteren Stadium löst das Höhen-Hirnödem Gleichgewichtsstörungen und Bewusstlosigkeit aus, unbehandelt führt es zum raschen Tod.

So verhalten Sie sich richtig

Eine Höhenkrankheit ist weniger auf mangelnde körperliche Fitness zurückzuführen, sondern auf genetische Vorbedingungen. An der Höhenkrankheit leidende Bergsteiger sollten sofort pausieren. Tritt die Höhenkrankheit nur leicht auf, dann reicht oftmals ein Ruhetag in Kombination mit Medikamenten aus. Bessert sich das Befinden trotz einer Pause nicht, dann ist ein sofortiger Transport ins Tal angeraten. Ein Hirnödem wird mit Kortison behandelt, gegen Lungenödeme helfen Medikamente, die die Blutgefäße erweitern.