Berlin - Teilabriss der East Side Gallery schreitet weiter voran

Von Melanie Ruch
28. März 2013

Seit nunmehr vier Wochen streiten sich Senat, Bürger und Investoren um den geplanten Teilabriss der East Side Gallery in Berlin. Hinter dem längsten noch erhaltenen Stück der Berliner Mauer will der Investor Living Bauhus ein Hochhaus mit 36 Luxuswohnungen errichten und das Mauerstück steht ihm im Weg.

Nach dem Fall der Berliner Mauer wurde das stehengebliebene, rund 1,3 Kilometer lange, Mauerstück von Künstlern aus aller Welt bemalt. Mittlerweile ist es ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen weltweit. Schon in früheren Jahren hatte man Stücke aus der Mauer herausgebrochen.

Anfang des Monats ließ der Investor eine bereits bestehende Lücke in dem Mauerstück auf sechs Meter erweitern. Am gestrigen Mittwochmorgen wurden vier weitere Teile der East Side Gallery entfernt und das obwohl beziehungsweise gerade weil die Gespräche mit dem Senat, dem Bezirk und den Investoren der Nachbargrundstücke noch keine Einigung erbracht haben.

Der Investor betont allerdings, dass es sich dabei lediglich um eine temporäre Versetzung handelt und die herausgetrennten Stücke nach der Fertigstellung des Baus wieder eingesetzt werden sollen. Die Lücke solle lediglich als Baustellenzufahrt dienen, heißt es. Da seit Wochen keine Alternative gefunden worden sei, habe es aktuell keine andere Möglichkeit gegeben, sagte ein Sprecher des Investors. Damit es beim Abriss nicht zu Ausschreitungen kam, waren 250 Polizisten im Einsatz, die die Baustelle großräumig absperrten.