Berliner Kinder bewegen sich zu wenig: Motorische Defizite weit verbreitet

Von Nicole Freialdenhoven
11. Juni 2013

Nach Angaben der Techniker Krankenkasse mussten im letzten Jahr mehr als 17 Prozent der Kinder zwischen 0 und 8 Jahren in Berlin eine Physiotherapie oder eine Ergotherapie in Anspruch nehmen. Bei weiteren 12 Prozent wurde eine spezielle Sprachtherapie verordnet. Damit benötigt fast jedes dritte Kind in der Hauptstadt zusätzliche Unterstützung bei der natürlichen Entwicklung.

Viele Therapien wären überflüssig, wenn die Kinder ausreichend Bewegung bekommen würden, so der Berliner Gesundheitssenator Mario Czaja. Motorische Defizite, die später mit Therapien ausgeglichen werden müssten, entstünden vor allem durch Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung. Jedes zehnte Kind in Berlin gilt bei der Einschulung schon als übergewichtig. Umfragen hatten erst vor kurzem ergeben, das jedes dritte Schulkind weniger als eine halbe Stunde Bewegung pro Tag hat.

In Berlin sollen nun gezielte Kampagnen dafür sorgen, dass Kinder wieder mehr im Freien spielen und sich mehr bewegen statt ihre Freizeit vor dem Computer oder dem Fernseher zu verbringen. Eine spezielle Broschüre soll mit Anregungen für Spiele im Freien dabei helfen.