Besondere Hirnaktivität bei Migräne - ein Hirnareal weiß Tage vor der Attacke was passieren wird

Studien belegen verzögerten Beginn bei Migräne

Von Cornelia Scherpe
14. Februar 2011

Unser Gehirn ist kein Wahrsager, aber es weiß tatsächlich schon Tage vor einer Migräneattacke, dass diese kommen wird.

Deutsche Forscher fanden dies bei der Analyse von Patienten mit Migräne heraus. Demnach ist das Areal "Trigeminus" schon Stunden bis Tage vor dem Anfall besonders aktiv. Dies ist eine neue Erkenntnis, denn bislang dachte man, dass Migräne einzig und allein etwas mit veränderter Gefäßfunktion zu tun hat. Offenbar ist das so nicht richtig.

Nerven funktionieren bei Migräne-Patienten auffallend anders

20 Menschen mit Migräne und 20 vollkommen Gesunde ließen sich in Hamburg von Hirnforschern genau unter die Lupe nehmen. Dabei wurde ihre Hirnaktivität gemessen, während sie den stechenden Geruch von Ammoniak einatmen mussten.

Die gesunden Patienten reagierten auf den Gestank und das Areal "Trigeminus" wurde aktiv. Bei den Migränepatienten blieb es jedoch auffallend inaktiv. Man beobachtete die Hirnaktivität kontinuierlich über Wochen.

Bei den Teilnehmern mit Migräne stieg die Aktivität im "Trigeminus" manchmal plötzlich an - einige Tage später klagten diese Menschen dann über Migräne.

Offenbar funktioniert das Areal bei Menschen mit Migräne also auffallend anders. Warum dies so ist, können die Forscher noch nicht sagen.