Besonders älteren Menschen werden zu viele Medikamente verschrieben
Einnahme von zu vielen Arzneien kann bei Senioren schwerwiegende Folgen haben
Ältere Menschen nehmen oftmals täglich mehr als fünf verschiedene Medikamente ein und besonders in den Pflegeheimen wird damit nicht gerade sparsam umgegangen, denn wie eine Studie zeigte, bekamen beispielsweise dort die Bewohner im Durchschnitt sogar sechs verschiedene Arzneien gleichzeitig verordnet. Bei etwa 10 Prozent der Bewohner zählte man sogar bis zu zehn verschiedene Medikamente, die den Bewohnern täglich vom Personal verabreicht wurden.
Mittel zur Ruhigstellung
Meistens handelt es sich dabei um Psychopharmaka, mit denen die älteren Bewohner, im Alter zwischen 80 und 90 Jahren, regelrecht "vollgepumpt" und somit ruhig gestellt werden. Dies wird aber meistens nicht von dem behandelnden Hausarzt, sondern von Neurologen und Psychiatern veranlasst, weil es bei Menschen, die an Demenz erkranken, auch manchmal zu einer Aggressivität und allgemeinen Unruhe kommt, so dass in diesen Fällen es eventuell gerechtfertigt erscheint.
Die Folge: Erkrankungen, Nebenwirkungen, Todesfälle
Aber die Einnahme von verschiedenen Medikamenten kann ein Körper auf Dauer nicht verkraften, so dass die Betroffenen häufig zu einem dauernden Pflegefall werden. Viele Medikamente vertragen sich auch nicht miteinander, so dass es zu erheblichen Nebenwirkungen kommen kann.
Man schätzt, dass jährlich 20.000 Menschen an diesen Wechselwirkungen sterben, das sind dreimal so viele Tote wie im Straßenverkehr.