Bessere Überwachung per EEG senkt Risiko für postoperatives Delir nach Operationen

Von Nicole Freialdenhoven
2. Oktober 2013

Nach einer größeren Operation tritt bei vielen Patienten, vor allem im höheren Alter, das sogenannte postoperative Delir auf. Die Betroffenen leiden an Halluzinationen, Ängsten und Orientierungslosigkeit, wenn sie aus der Narkose erwachen. Insgesamt sind rund 70% aller Patienten nach dem Eingriff von Verwirrtheitszuständen betroffen, doch bislang gibt es nur wenige therapeutische Maßnahmen.

Forscher aus Berlin haben nun möglicherweise eine Lösung gefunden: Bei einer Studie mit 1155 Patienten im Alter von über 60 Jahren konnte festgestellt werden, dass die Überwachung der Narkose mit Hilfe von EEG (Elektroenzephalografie) das Risiko eines postoperativen Delir um 23% senkte. Das EEG misst konkret die Tiefe der Narkose während der Operation, so dass die Anästhesisten die Betäubung besser regulieren können.

Das postoperative Delir kann zu dauerhaften Einschränkungen der kognitiven Fähigkeiten führen und in schlimmsten Fällen zu Pflegebedürftigkeit oder sogar zum Tod. Daher ist die Prävention mit Hilfe einer konkreteren Anästhesie während der Operation von großer Bedeutung für die Medizin.