Bestattungsunternehmen verlangen in der Regel über 1.000 Euro zuviel für eine Beerdigung

Auftraggeber haben in der Trauer anderes zu tun, Bestatterpreise unverschämt hoch

Von Thorsten Poppe
26. August 2011

Eine aktuelle Studie eines Internetportals brachte es jetzt ans Licht. Obwohl man gerade in dieser Branche Seriosität und Anstand erwartet, zocken die meisten Bestattungsunternehmer ihre Kunden mit viel zu hohen Preisen ab. Im Durchschnitt um 1.200 Euro pro Beerdigung.

Da die Gedanken der Kunden sich nicht um den Preis, sondern um den Verlust eines ihrer Angehörigen drehen, kämen sie erst gar nicht auf die Idee, einen Preisvergleich zu starten, so die Studienmacher. Was beim Fernseher oder der Waschmaschine selbstverständlich ist, kommt in der Trauer einfach zu kurz.

Eine Milliarde an Mehreinnahmen durch fehlendes Feilschen

Um das herauszufinden, hat die Studie in 15 deutschen Städten von mehr als 200 Bestattern Angebote erfragt und miteinander verglichen. Wo als Kunde nicht verhandelt wurde, war der Preis um durchschnittlich 1.200 Euro höher. Wer dagegen um den Preis feilschte, kam immer viel günstiger für dieselbe Leistung weg.

In Deutschland werden pro Jahr etwa 900.000 Menschen beerdigt. Wenn jeder mehr als 1.000 Euro pro Bestattung zu viel zahlt, macht die Branche über eine Milliarde Euro an Mehreinnahmen.