Betablocker nach dem Herzinfarkt: Auch Patienten mit COPD sollten die Mittel bekommen
Patienten mit COPD leiden an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. Diese Krankheit macht sie leider auch für andere Dinge anfällig und so kommt es nicht selten vor, dass COPD-Patienten einen Herzinfarkt erleiden.
Ihr Risiko dafür ist in jedem Fall erhöht. Nun erhalten Menschen nach einen Infarkt häufig Betablocker, um das Risiko für weitere Herzinfarkte zu senken. Hat der Patient aber COPD, so werden die meisten Mediziner sehr vorsichtig und wollen lieber keine Betablocker verschreiben.
Betablocker sind unerlässlich
Laut einer Statistik aus Großbritannien haben in den Jahren 2003 bis 2008 nur knapp 40 Prozent der COPD-Patienten nach ihrem Herzinfarkt einen Betablocker bekommen. Das sind ausgesprochen wenige. Nach wie vor hält sich nämlich hartnäckig die Meinung, dass Betablocker bei COPD sehr gefährlich sein können.
Studien zeigen jedoch, dass vielmehr das Gegenteil der Fall ist: Bekommen die Patienten nach ihrem Infarkt keinen Betablocker, kann es ihnen deutlich schlechter ergehen. Erhält man diese therapeutische Maßnahme, steigen dagegen die Überlebensvorteile eindeutig.
Sterberisiko ohne Betablocker höher
Wie wichtig die Vergabe der Betablocker daher sein kann, wurde in einer Studie mit 1.363 COPD-Patienten im Detail betrachtet. Alle hatten einen Herzinfarkt erlitten, doch nur 22 Prozent erhielten daraufhin zum ersten Mal in ihrem Leben einen Betablocker. 23 weitere Prozent hatten bereits vorab einen Betablocker genommen, der bei einem Drittel aber bereits wieder abgesetzt worden war. Obwohl die Forscher diverse Begleitumstände berücksichtigten, war das Sterberisiko bei jenen Patienten, die noch nie Betablocker genommen hatten, um 51 Prozent größer.
Betablocker steigern also die Überlebenschance und laut der Studie auch dann, wenn der Patient sie nur vorübergehend erhalten hatte. Laut der Forscher sollten die Betablocker daher in Zukunft auch an COPD-Patienten vergeben werden, wenn ein Infarkt vorliegt.