Betrunkene Radfahrer gefährden sich selbst und andere: Demnächst Senkung der Promillegrenze?

Von Nicole Freialdenhoven
23. Mai 2013

Dass das Auto nach übermäßigem Alkoholkonsum stehen gelassen werden sollte, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Weniger bewusst ist den Menschen jedoch die Gefahr, die von alkoholisiertem Radfahren ausgeht. Alleine im Jahr 2011 verunglückten 3725 Radfahrer, die betrunken auf ihrem Drahtesel unterwegs waren.

Aktuell gilt für Radfahrer ein Richtwert von 1,6 Promille, der nach Ansicht von Experten viel zu hoch liegt. Für Autofahrer gilt ein Grenzwert von 1,1 Promille ab der eine "absolute Fahruntüchtigkeit" vorliegt. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) plädiert dafür, die Werte für Fahrradfahrer ebenfalls auf 1,1 Promille abzusenken.

Während Autofahrern schon bei 0,5 Promille Bußgelder, Fahrverbote und Punkte in Flensburg drohen, wenn sie alkoholisiert am Steuer erwischt werden oder einen Unfall bauen, dürfen Radfahrer derzeit noch mit 1,6 Promille unterwegs sein, solange sie nicht in Schlangenlinien auf der Straße unterwegs sind oder Unfälle bauen. Viele Menschen lassen daher nach einigen Gläsern Bier oder Wein zwar das Auto stehen, schwingen sich aber stattdessen auf den Drahtesel und gefährden damit vor allem sich selbst. Die Innenministerkonferenz will sich bei ihrem Frühlingstreffen nun damit beschäftigen ob die Promillegrenze für Radfahrer gesenkt werden soll.