Statt mit Auto und Bus besser mit dem Rad zur Arbeit: Risiko für Diabetes sinkt deutlich

Pendler, die das Fahrrad für den Arbeitsweg nutzten, tun ihrem Körper nachgewiesen Gutes

Von Cornelia Scherpe
19. Juli 2016

Diabetes-Typ-2 betrifft immer mehr Menschen. Die zwei größten Risikofaktoren sind:

  1. eine falsche Ernährung und
  2. Bewegungsmangel.

Gerade in Sachen Sport fehlt es vielen an Motivation, aber auch an der Zeit während der Arbeitswoche.

Wer am Abend nicht ins Fitnessstudio oder zum Sportverein geht, der kann den Bewegungsmangel beenden, indem für den täglichen Weg zur Arbeit statt PKW, Motorrad oder öffentliche Verkehrsmittel das gute, alte Fahrrad zum Einsatz kommt. Eine Studie aus Dänemark zeigt, wie hoch der Nutzen ist.

Positive Effekte des Radelns

1993 wurden die Daten von 52.000 Männern und Frauen gesammelt, die zwischen 50 Jahren und 65 Jahren alt waren. Neben Fragen rund um die Ernährung ging es auch um Gewohnheiten wie das Radfahren. Nach der ersten Befragung 1993 nahmen 45.000 an einer zweiten Runde 1997 teil.

Das eindeutige Ergebnis: Wer regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs war, hatte seltener Diabetes bekommen. Im Vergleich zu allen, die niemals Rad fuhren, war die individuelle Gefahr im direkten Zusammenhang mit der Dauer des Fahrens gesunken.

  • Wer wöchentlich bis zu einer Stunde auf dem Rad war, bei dem sank das Risiko um 28 Prozent,
  • bei 61 bis 150 Minuten die Woche um 17 Prozent und
  • bei über 150 Minuten sogar um 30 Prozent.

Umstellung im Lebensstil stets lohnenswert

Die besten Chancen, diese Zeit zu erreichen, hatten offenbar die Studienteilnehmer, die das Fahrrad für den Arbeitsweg nutzten. Die konsequenten Pendler, die wirklich jeden Tag so zur Arbeit fuhren und auch bei Regen und Schnee nicht auf andere Verkehrsmittel umstiegen, hatten die besten Werte.

Die Forscher registrierten außerdem eine Schutzwirkung auch dann, wenn ein Teilnehmer bei der ersten Befragung noch wenig und erst bei der zweiten Befragung das Rad vermehrt nutzte. Daraus leiten sie ab, dass auch bei Menschen über 50 Jahren eine Umstellung im Lebensstil das Risiko noch senkt und damit lohnenswert ist.