Bevölkerung muss sich erst an die Demokratie gewöhnen

Die Unterstützung für eine junge Demokratie muss sich in der jeweiligen Bevölkerung erst verfestigen

Von Ingo Krüger
10. März 2015

Die Unterstützung für eine Demokratie ist in den Staaten am größten, in denen es sie schon lange gibt. Dies haben Frankfurter Wissenschaftler herausgefunden.

Politische Unterstützung für junge Demokratie wächst in der Bevölkerung langsam an

Junge Demokratien müssten daher Unterstützung erfahren, damit ihre Wirtschaft funktioniert und es soziale Fortschritte gibt, fordern die Forscher. Anfangs sei die Bevölkerung eher skeptisch gegenüber einem neuen politischen System.

Politische Unterstützung aus der Bevölkerung wachse in jungen Demokratien langsam, aber beständig. Dies gelte etwa für Tunesien, das sich nach dem "Arabischen Frühling" demokratisiert habe. Instabilität leiste dagegen den Anhängern der alten Ordnung Vorschub.

Ostdeutsche bevorzugen staatliche Intervention in der Sozialpolitik

Zu beobachten ist in manchen Staaten aber auch ein gewisser "Sättigungseffekt". Bestimmte Errungenschaften werden als gegeben hingenommen. Details des Systems werden stärker kritisiert.

Dennoch halten die Wissenschaftler die Demokratie in Deutschland für gefestigt. Es gebe ihrer Meinung nach jedoch Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen.

So bevorzuge man im Osten staatliche Interventionen in der Sozialpolitik, während die Bürger in den alten Bundesländern weniger Sympathien für einen starken, lenkenden Staat hätten. Dies liege an der Sozialisation in der DDR, erklärten die Forscher.