Beziehungen zu Suchtkranken - Sich selbst schützen und trotzdem helfen

Der richtige Weg, um seinem Partner aus der Sucht zu helfen

Von Melanie Ruch
27. September 2011

Beziehungen zu Suchtkranken sind häufig zum Scheitern verurteilt, doch viele möchten ihren suchtkranken Partner oft nicht sich selbst überlassen und bleiben bei ihm, um die Sucht gemeinsam zu bekämpfen. Dadurch gefährden sich die Angehörigen des Süchtigen jedoch meist selbst, sodass in manchen Fällen eine Trennung sinnvoller sein kann, weiß Dr. Dieter Geyer von der Fachklinik Fredeburg.

Eine Trennung muss allerdings nicht bedeuten, dass man sich jeglicher Hilfeleistung entzieht. Die Entscheidung ob und wenn ja wie viel Unterstützung man dem Abhängigen zukommen lassen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wichtig ist nur, dass sich der Partner dadurch nicht selbst seelisch und körperlich kaputt macht, so Geyer.

Ansätze, um dem Partner zu helfen

Sollte man sich dazu entscheiden den suchtkranken Partner bei seiner Therapie zu unterstützen, müssen einige wichtige Dinge berücksichtigt werden:

  1. Der Abhängige muss zunächst selbst erkennen, dass er ein Problem hat. Gesteht er sich seine Sucht selbst nicht ein, sollte der Partner ihn beispielsweise auffordern, einige Wochen auf sein Suchtmittel zu verzichten. In dieser Zeit wird der Abhängige dann selbst merken, wie schwer ihm dies fällt.
  2. Wichtig ist auch das Problem nur anzusprechen, wenn der Partner gerade völlig klar ist und dabei nie anklagend zu werden. Anstatt also zu sagen "Du trinkst zu viel" sollte man lieber seine eigenen Sorgen in den Vordergrund stellen und eher mit einem "Ich mache mir Sorgen" beginnen.
  3. In keinem Fall sollte man sich mit der Sucht des Partners solidarisch zeigen und ihm aus Scham oder Verzweiflung dabei helfen, seine Sucht vor anderen zu verheimlichen.