Beziehungsphobie: Häufig stecken echte psychologische Probleme hinter Bindungsangst

Von Nicole Freialdenhoven
12. November 2013

So mancher Mensch kennt diesen Frust, der neue Partner scheint eigentlich ein toller Fang zu sein, doch es scheint ihm unmöglich, sich auf die Beziehung einzulassen. Sobald es ernst zu werden scheint, ergreift er die Flucht. Meistens erkennt er einfach nur als erster, dass die Beziehung ohnehin zum Scheitern verurteilt ist, doch in manchen Fällen liegt eine handfeste psychologische Störung vor, die sogenannte Beziehungsphobie.

Von ihr sind vor allem Menschen betroffen, die in ihrer Kindheit schon unter gestörten Bindungen litten. Kleine Kinder, die von ihren Eltern vernachlässigt oder überbehütet wurden oder ein problematisches Verhältnis zum Vater oder zur Mutter hatten. Gerade Männer, die immer wieder Probleme mit ihrer Mutter hatten, fürchten sich als Erwachsene häufig davor, sich noch einmal einer Frau "ausliefern" zu müssen und somit Gefahr laufen, wieder enttäuscht oder eingeengt zu werden.

Während viele Menschen bewusst, freiwillig und gerne Singles sind, leiden die Beziehungsphobiker jedoch stark unter ihren Problemen. Sie wünschen sich eigentlich nichts mehr als eine liebevolle Beziehung und können doch nicht verhindern, dass sie neue Partner fast unbewusst wieder zurückstoßen und von sich fernhalten. Diese leiden stark unter dem scheinbar unerklärlichen Wechselspiel aus Nähe und Distanz. Eine Therapie kann helfen, die Phobie zu überwinden und echte Nähe zuzulassen.