Bi- und Homosexuelle leben einer Studie zufolge ungesünder
Forscher setzen die sexuelle Orientierung mit Angaben zu Lebensgewohnheiten und Gesundheit in Zusammenhang
In den USA wird bereits seit den 1950ern jährlich eine Befragung unter der Bevölkerung zu Lebensgewohnheiten und Gesundheit durchgeführt. Die Menschen beantworten Fragen zur Ernährung, Drogenkonsum, Sport etc. und sollen die eigene Gesundheit subjektiv einschätzen.
Seit dem Jahr 2013 werden alle Teilnehmer nach der sexuellen Orientierung gefragt und können dabei zwischen hetero,- bi- und homosexuell eine Antwort wählen. Forscher haben mit diesen Daten nun eine Auswertung angefertigt, die Gesundheitsbewusstsein und sexuelle Orientierung direkt verknüpft. Man sah die Daten von 68.814 Männern und Frauen an, bei denen 1.664 angegeben hatten, bi- oder homosexuell zu sein. Beim Blick ins Detail waren es
Nun setzte man die sexuelle Orientierung mit den Angaben zu Lebensgewohnheiten und Gesundheit in Zusammenhang. Das Ergebnis war eindeutig:
Bisexuelle Männer gaben mit 10,9 Prozent häufig Alkoholprobleme an. Bei bisexuellen Fragen lag die Quote mit 11,7 Prozent sogar noch darüber. Lesben berichteten in 8,9 Prozent der Fälle von hohem Alkoholkonsum, heterosexuelle Frauen nur in 4,8 Prozent der Fälle. Schwule lebten dagegen mit 5,1 Prozent sogar öfter gesünder als heterosexuelle Männer (5,7 Prozent).
Ein ähnliches Bild zeigte sich beim Nikotinkonsum. Bei Männern waren die Prozente wie folgt verteilt: Bisexuelle 9,3 Prozent, Schwule 6,2 Prozent und Heterosexuelle sechs Prozent. Bei den Frauen: Bisexuelle 4,2 Prozent, Lesben 5,2 Prozent und Heterosexuelle 3,4 Prozent.
Bei Fragen nach seelischem Stress gaben 40,1 Prozent der bisexuellen Männer und 46,4 Prozent der bisexuellen Frauen starken Stress an. Bei Schwulen waren es 25,9 Prozent, bei Lesben 28,4 Prozent und bei den Heterosexuellen 16,9 Prozent beziehungsweise 21,9 Prozent.
Die Forscher vermuten, dass es Probleme mit der Anerkennung der eigenen Sexualität durch sich selbst, Familie, Freunde und Arbeitsumfeld sind, die bei Bi- und Homosexuellen auch eher zu schlechten Lebensstilen und damit verringerter Gesundheit führen. Da Bisexuelle häufig sowohl von Hetero- als auch Homosexuellen diskriminiert werden, ist ihre Gefährdung auch am größten.
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