Bienensterben hat dramatische Folgen für die Menschheit
Durch Luftverschmutzung und Insektizide sterben immer mehr Bienen - mit großen Folgen für uns
Bienen bestäuben 70 der 100 wichtigsten Nutzpflanzen auf der Welt. Die Arten sind für etwa 90 Prozent der gesamten Nahrungsproduktion unseres Kontinentes verantwortlich. Ohne die Bienen drohen der Menschheit Engpässe in der Nahrungsmittelproduktion.
Da in immer größeren Teilen der Welt die Bienen sterben, ist die Bedrohung kein Szenario, sondern bereits Realität. Besonders in Europa und Nordamerika ist das Bienensterben weit vorangeschritten. Aber auch Japan, China und Teile Ägyptens sind davon betroffen. Noch werde das Problem unterschätzt, meint der Bienenforscher Jürgen Tautz von der Universität Würzburg.
Mögliche Ursachen für das Bienensterben
Da die Entwicklung jedoch bereits dramatisch vorangeschritten sei, fordert der Wissenschaftler, die Menschheit müsse ihre Bewirtschaftung der Erde nachhaltig umstellen. Die Ursachen für das Sterben der Honigbringer sind vielfältig und nicht leicht zu durchschauen. Selbst die Wissenschaft hat noch nicht alle Gründe erforscht.
Weltweit breiten sich neue Schädlinge aus, die tödlich für Bienen und andere Bestäuber sind. Ein großer Zusammenhang besteht zwischen gefährlichen Stoffen wie Insektizide und chemische Schutzüberzüge, die immer mehr in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
Die Luftverschmutzung trägt zur Vernichtung von Pflanzen bei, die Bienen als Nahrungsgrundlage dienen. Zudem beeinträchtigt die verunreinigte Luft die Fähigkeit, Gerüche aufzunehmen, um attraktive Nahrung zu finden. Zum Vergleich: Im 19. Jahrhundert wurden die Gerüche von Pflanzen in 800 Meter Entfernung gerochen, heute liegt die Entfernung nur noch bei 200 Metern.
Erste Lösungsansätze
Als Maßnahme gegen das Massensterben schlägt der Würzburger Forscher ein riesiges Bienenschutzgebiet vor, in dem sich die Insekten frei entwickeln können. Wo sich ein solcher Ort befinden könnte, weiß Tautz allerdings noch nicht.
Quelle
- http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,750139,00.html Abgerufen am 11. März 2011