Bierbauch und Einschlafhilfe - Mythen, Irrtümer und Wahrheiten rund ums Bier

Von Ingo Krüger
2. Juli 2014

Bier zählt zu den beliebtesten Getränken der Deutschen. Jeder Deutsche konsumiert durchschnittlich 106 Liter Gerstensaft im Jahr. Es kursieren viele Aussagen zur Wirkung von Bier auf die Gesundheit. Doch nicht alle entsprechen der Wahrheit.

Bierbauch, Brustwachstum und Geschmacksverlust

Anders als es der Name suggeriert, bekommen Männer von dem Getränk keinen Bierbauch. Dies liegt eher am Konsum anderer fett- und zuckerhaltiger Lebensmittel. Zudem nehmen Frauen vor allem an der Hüfte zu, Männer dagegen am Bauch. Bier enthält zudem weniger Kalorien als Apfelsaft, Milch und Rotwein. Allerdings wirkt der Gerstensaft appetitanregend.

Da in Bier ausschließlich weibliche Hopfenblüten verwendet werden, in denen östrogenähnliche Stoffe enthalten sind, also weibliche Hormone, kam das Gerücht auf, dass sich dadurch die Oberweite vergrößert. Dies stimmt jedoch nicht, weil im Getränk selbst keine Hormone mehr vorhanden sind.

Ebenfalls ein Mythos ist, dass Bier schlecht werden kann. Dies stimmt aufgrund des Hopfens, des niedrigen pH-Wertes und des Alkohols nicht. Es schmeckt nur schal. Ein gutes Pils sollte auch keine sieben Minuten stehen, bevor es genossen wird. Dann hat es bereits an Geschmack verloren.

Dies gilt auch auf Hawaii. Anders als es der alte Schlager von Paul Kuhn erzählt, gibt es dort nicht nur Bier, sondern sogar Brauereien, wie etwa die "Keoki Brewing Company" oder die "Maui Brewing Co.".

Trinkreihenfolge und gesundheitliche Auswirkungen

Bier und Wein lassen sich sehr wohl nacheinander trinken. Die Bedeutung des Spruchs "Bier auf Wein, das lass sein" hat eher mit historischem Klassendenken zu tun. Bier galt als Getränk des Proletariats, Wein dagegen als das der gesellschaftlichen Oberschicht. Bier nach Wein zu trinken, symbolisiert daher den sozialen Abstieg.

Auch um positive gesundheitliche Auswirkungen des Bierkonsums ranken sich Mythen. Haut und Haare werden deshalb nicht besser, auch beim Einschlafen entspannt ein Glas Bier nicht. Allerdings gilt Hopfen, wie auch Baldrian, zu Recht als pflanzliche Einschlafhilfe.

Es ist jedoch richtig, dass ätherische Öle und Bitterstoffe im Hopfen antibakteriell wirken und Krankheitserreger bekämpfen. Alkohol schwächt jedoch das Immunsystem und erhöht die Körpertemperatur.