Binge Eating Störung und Bulimie - Was passiert im Gehirn bei Essanfällen?

Von Cornelia Scherpe
22. Dezember 2011

Viele Menschen neigen dazu, schlagartig viel zu essen, wenn sie unter Stress stehen. Dabei scheint besonders emotionaler Stress ein Auslöser für regelrechte Essanfälle. Dies kann auch krankhaft werden und zur Binge Eating Störung (eine Art "Fresssucht") oder zu Bulimie führen.

Doch wie kommt es dazu? Neurologen widmen sich derzeit intensiv dieser Frage und untersuchen, was genau im Gehirn abläuft, wenn wir plötzlich wie verrückt zum Essen greifen. Sie nutzen dafür in einer neuen Studie erstmals die Magnetresonanztomographie, um zu sehen, was im Gehirn vor sich geht. Das MRT soll bei Probanden zeigen, welche Regionen auf welche Art aktiv werden, wenn man plötzlich ein gestörtes Essverhalten hat. Bisher geht man davon aus, dass emotionaler Stress die häufigste Ursache ist.

Diese Theorie basiert auf der Erfahrung mit Patienten, die gemeinsam mit einem Therapeuten das als Ursache bei sich entdecken. Die Studie mit dem MRT soll weitere und fundiertere Erkenntnisse bringen. Außerdem weiß man bisher nicht, welche Rolle das Belohnungssystem bei plötzlichen Essattacken hat. Auch das hofft man heraus zu finden.

Da Betroffene selten Hunger verspüren, wenn die Essanfälle auftreten, scheint das Essen seelische Bedürfnisse als eine Art Ersatzbefriedigung zu versorgen. Von der Studie erhofft man sich endlich ein klareres Bild.