Biologika statt der Standardtherapie - neue Methode verlängert das Leben von Rheumatikern

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2012

In den letzten Jahren haben sich die sogenannten Biologika in der Praxis mehr und mehr bewährt. Hierbei handelt es sich um Medikamente, die schwere Entzündungsprozesse stoppen können, indem sie aktiv gegen die Zytokine in uns vorgehen. Zytokine sind Botenstoffe im Menschen, die Entzündungen fördern. So kann sich der Körper gegen Erreger wehren. Bei vielen Krankheiten - so auch bei Rheuma - führt eine überaktive Gegenwehr aber zu vermehrten Schäden am eigenen und gesunden Gewebe. Biologika können die Botenstoffe dann bremsen und die Entzündungsherde in Schach zu halten.

In einer Studie mit Rheuma-Patienten hat sich nun gezeigt, wie überlegen diese neuen Medikamente sind. So behandelte Menschen leben deutlich länger als Vergleichspersonen, die die Standardtherapie erhalten haben.

In der Untersuchung wurden 8.613 Patientendaten ausgewertet. Innerhalb von 3,4 Jahren waren 197 Patienten gestorben, die eine konventionelle Behandlung erhalten hatten. Das entsprach 20,1 Fällen pro 1.000 Patientenjahre. In der anderen Gruppe, die Biologika bekommen hatte, lag die Rate bei nur 11,3 pro 1.000 Patientenjahre. Diese Differenz ist derart hoch, dass die Forscher selbst überrascht waren. Das Ergebnis spricht dafür, dass die Biologika zur neuen Standardmethode bei einer Rheuma-Behandlung werden sollten.