Biometrischer Fingerabdruck - ein verletzungsanfälliges System

Diese Verletzungen machen eine biometrische Identifikation nicht mehr möglich

Von Dörte Rösler
6. Februar 2015

Biometrische Systeme wie der Fingerabdruck-Scanner gelten als hundertprozentig sicher. Aber nicht nur IT-Experten kritisieren, dass sich die Sensoren in Handys und Co. überlisten lassen.

Auch Mediziner warnen vor vermeintlicher Sicherheit. Verletzungen können den Fingerabdruck so verändern, dass eine Identifikation nicht mehr möglich ist.

Oberflächliche Verletzungen

Autsch - ein kleiner Schnitt in den Daumen ist schnell passiert. Einfache Sensoren, wie sie etwa in Smartphones verwendet werden, lassen sich bereits durch oberflächliche Verletzungen irritieren.

Erst wenn die Oberhaut nach einigen Tagen abgeheilt ist, erkennt der Scanner die gespeicherten Furchen und Rillen wieder.

Geht der Schnitt bis in die tiefer liegende Lederhaut, dauert die natürliche "Reparatur" des Fingerabdrucks entsprechend länger. Aber auch hier dürfte nach einigen Wochen das bekannte Muster wieder hergestellt sein.

Verletzungen der Unterhaut

Kritisch wird es dagegen bei Verletzungen, die bis zur Unterhaut reichen. Neben tiefen Schnitten können etwa Verbrennungen oder Verätzungen durch Säuren und Laugen die Haut so nachhaltig schädigen, dass Narben zurückbleiben.

Um aus den übrig gebliebenen Linienmustern den ursprünglichen Fingerabdruck zu rekonstruieren, bedarf es hochwertiger Scanner wie sie von Bundespolizei oder Nachrichtendiensten verwendet werden. Oft können aber selbst die professionellen Systeme von BKA oder BND die Identität nicht mehr sicher zuordnen. Der biologische Ausweis ist damit wertlos.