Bisphenol A und Co. - welche Gefahren lauern in den Hormonen der Umwelt?
Der Mensch ist tagtäglich von zahlreichen Stoffen umgeben, die seiner Gesundheit schaden können. Unter anderem zählen auch hormonartige Substanzen, wie das vielfach diskutierte Bisphenol A dazu.
Dabei handelt es sich um eine Industriechemikalie, die bei der Produktion von Kunststoffen eine wichtige Rolle spielt und somit in Dosen, Flaschen und zahlreichen Verpackungen zu finden ist.
In gewisser Menge kann der Stoff auch über die Haut sowie die Nahrung aufgenommen werden und unserer Gesundheit schaden, denn auch wenn sie nicht erwiesen sind, gehen Meldungen umher, Bisphenol A könnte - da es so wirkt wie das Hormon Östrogen - das Brustkrebsrisiko erhöhen.
Störungen des Hormonhaushalts durch endokrine Disruptoren
Der genannte Stoff ist nur einer von vermuteten 800 Substanzen, die mit solch einer hormonartigen Wirkung daherkommen. In der Fachsprache werden sie als endokrine Disruptoren bezeichnet, da sie in den körpereigenen Hormonhaushalt eingreifen.
Neben Chemikalien zählen auch zahlreiche pflanzliche Stoffe sowie Rückstände aus Arzneien dazu.
Während die Auswirkungen auf die Tierwelt bereits vielfach untersucht worden sind, fehlen die Analysen beim Menschen. Doch die schädlichen Vermutungen häufen sich, und ebenfalls die Erkrankungen, die auf Hormonstörungen zurück zu führen sind, sodass seitens des Europäischen Parlaments ein besserer Schutz der Bürger gefordert wurde.
Die Umsetzung wiederum erweist sich als schwierig, da es bislang keine klare Lösung gab, gegen die bestehenden Risiken anzugehen. Zu den Diskussionspunkten gehören mitunter die Setzung sicherer Grenzwerte, klare Einstufungen in die Kategorie "besonders besorgniserregend" sowie strikte Verbote von Substanzen.
Im Bereich des Bisphenol A hat es bereits Einschränkungen gegeben, so darf der Stoff zum Beispiel nicht mehr zur Herstellung von Babyflaschen verwendet werden.
Verschiedene Umweltrisiken im Überblick
Neben dem genannten Bisphenol A in Verpackungen zählen auch Phytoöstrogene in bestimmten Mengen zu den gesundheitsschädlichen Stoffen. Dabei handelt es sich um pflanzliche Hormone, die unter anderem in Sojabohnen vorkommen. Im Verdacht, unser Hormonsystem zu stören, stehen auch Unkrautvernichtungsmittel, ebenso dazu zählen die Geschlechtshormone von Säuen. Werden diese ausgeschieden, können sie unter Umständen im Trinkwasser landen.
Und schließlich ist noch das Hormon Ethinylestradiol erwähnenswert. Dieses ist häufig in der Antibabypille enthalten und konnte zumindest in der Tierwelt eine negative Wirkung aufweisen: Es führt dazu, dass männliche Fische Eier anstatt Spermien bilden, wenn die Tiere sich im belasteten Gewässer befinden.
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