Gesündere Alternative zu Bisphenol A entwickelt: Ersatzstoff ohne hormonelle Wirkung

Von Nicole Freialdenhoven
18. März 2014

In zahllosen Alltagsgegenstände befindet sich der umstrittene Kunststoff Bisphenol A, von dem bewiesen ist, dass er in den menschlichen Hormonhaushalt eingreift.

Dies liegt daran, dass Bisphenol A eine ähnliche Wirkung hat wie das weibliche Hormon Östrogen, und im Verdacht steht, u.a. Entwicklungsstörungen bei Kindern auszulösen, Übergewicht, Krebs, Verhaltensstörungen und sogar Unfruchtbarkeit bei Männern.

Zwar wurde Bisphenol A mittlerweile zumindest als Zusatz in Plastiktrinkflaschen für Babys verboten, doch noch immer wird die Chemikalie für Lebensmittelverpackungen, Klebstoffe, bruchfeste Brillen und die Innenausstattung von Autos verwendet.

Plastik aus Papier?

US-Forscher haben nun jedoch möglicherweise einen sinnvollen Ersatz für Bisphenol A gefunden: Lignin ist ein Bestandteil von Holz, der bei der Produktion von Papier zurückbleibt und derzeit als Abfallstoff zum größten Teil verbrannt wird.

Die Forscher der University of Delaware haben nun festgestellt, dass im Lignin bestimmte Stoffe enthalten sind, die ähnliche Strukturen und Eigenschaften aufweisen wie Bisphenol A ohne jedoch auf den Hormonhaushalt einzuwirken.

Da es sich bei Lignin um einen ohnehin vorhandenen Abfallstoff handelt, ist die Weiterverarbeitung zudem wesentlich umweltfreundlicher als die Herstellung von Bisphenol A aus Erdölprodukten.