Blasentraining und Stressabbau helfen bei Blasenschwäche

Von Melanie Ruch
16. Mai 2013

Es gibt kaum etwas Nervigeres als jede Nacht drei bis viermal aufzuwachen, weil die Blase drückt und das obwohl man sich erst kurz vor dem zu Bett gehen erleichtert hat. Blasenschwäche kann das Wohlbefinden und die Lebensqualität auf Dauer stark beeinflussen und neben psychischen Beschwerden auch körperliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen.

Hat der Arzt erst einmal eine Blasenschwäche diagnostiziert und andere mögliche Ursachen wie Infektionen oder Entzündungen ausgeschlossen, müssen Betroffene meist einfach lernen, mit den Beschwerden zurechtzukommen, doch es gibt ein paar kleine Tricks, mit denen sich der ständige Harndrang zumindest etwas kontrollieren lässt.

Wichtig ist, dass zunächst das Umfeld entspannter wird, damit Stress abgebaut werden kann, denn die innere Ruhe überträgt sich auch auf die Blase. Um Stress abzubauen, kann beispielsweise autogenes Training hilfreich sein. In einem zweiten Schritt können Betroffene versuchen, ihre Blase zu trainieren. Wissenswert dabei ist, dass es sich bei der Blase um einen Hohlmuskel handelt, der schlichtweg durch das ständige Füllen und Entleeren trainiert wird.

Im Normalfall signalisiert die Blase dem Körper etwa bei halber Füllmenge zum ersten Mal, dass sie entleert werden muss und genau dort setzt das Blasentraining an. Anstatt direkt auf das erste Signal des Harndrangs zu reagieren, sollten Betroffene den Toilettengang immer ein Stückchen weiter hinauszögern, damit die Blase allmählich wieder mehr Flüssigkeit aufnehmen kann. Eine Blase, die ständig leer ist, kann auf Dauer nämlich schlicht und ergreifend schrumpfen, was das Problem auf Dauer noch verstärkt.

Damit die Blase während des Trainings auch genug zu tun hat, sollte man täglich bis zu zwei Liter Flüssigkeit trinken, am besten Wasser. Auf Kaffee und kohlensäurehaltige Getränke sollte dagegen lieber verzichtet werden, da diese harntreibend wirken. Etwa zwei Stunden vor dem zu Bett gehen sollte allerdings nichts mehr getrunken werden.

Neben dem Blasentraining kann auch Beckenbodentraining hilfreich sein, da der Beckenboden beziehungsweise der Schließmuskel des Beckenbodens beim Wasserlassen ebenfalls eine wichtige Rolle spielt.