Blutgruppen in der Psychologie - schnell entstehen Pseudo-Theorien

Von Cornelia Scherpe
22. August 2012

Ob jemand Blutgruppe A oder B oder 0 hat sollte doch nur eine Rolle spielen, wenn es um Blutspenden geht. So könnte man denken, doch in der Psychologie ist ein regelrechter Hype um die Blutgruppen entstanden. Weniger seriöse Anhänger dieser Medizinrichtung gehen davon aus, dass die Blutgruppe eines Menschen etwas über seinen Charakter aussagt. So wird der eine durch sein Blut eher gewaltbereit oder ist zahm wie ein Lamm. Was für viele einfach nach Unsinn klingt, wird von anderen sehr ernsthaft praktiziert.

Begonnen hat dieses Phänomen 1971, als ein Japaner die drei Blutgruppen unterteilte. A steht für ängstliche aber perfektionistische Menschen. Wer B ist, der neigt zu sehr egoistischem Verhalten und Blutgruppe 0 deutet auf Neugier aber auch Sturheit hin. Man nennt dies das AB0-System und macht damit sogar richtig Geld.

Viele Menschen lassen ihr Blut aus psychologischer Sicht deuten und wollen so eine Charakterzusammenfassung von sich oder anderen erstellen lassen. Vor allen Dingen in Asien ist der Glaube an das AB0-System sehr weit verbreitet. Auch in den westlichen Ländern gibt es immer mehr Anhänger. In Deutschland zum Beispiel interessieren sich viele Menschen für die Blutgruppen-Diät, die jeder Blutgruppe ein etwas anderes Esskonzept vorschlägt.

Fakt ist, dass das ABO-System bisher von seitens der Forscher auf der ganzen Welt noch nicht belegt werden konnte. Wissenschaftliche Analysen sind auch eher schwierig. Viele gehen davon aus, dass dies eine Pseudowissenschaft mit Hang zum Blutgruppen-Rassismus ist.