Bluttest auf Trisomie 21 darf angewandt werden

Von Cornelia Scherpe
13. Juli 2012

Ein neuer Test sorgt derzeit in der Medizinwelt und in der Welt der Politik für Aufsehen. Das neu entwickelte Testverfahren benötigt lediglich eine Blutprobe der werdenden Mutter und kann daraus ablesen, ob der Fötus am Down-Syndrom leidet. Dabei liegt ein genetischer Defekt vor, der das 21. Chromosom verändert. Dieses kommt dann ganz oder teilweise in drei Teilen vor, daher spricht man von einer Trisomie.

Die Krankheit bereits frühzeitig zu erkennen, soll die Medizin revolutionieren, doch genau hier beginnt das politische Dilemma. Der pränatale Test würde es möglich machen, dass Mütter sich bei einer frühzeitigen Diagnose für einen Abbruch der Schwangerschaft entscheiden und genau das ist ethisch bedenklich. In der Bundesregierung hatte der Behindertenbeauftragte sich dafür ausgesprochen, dass der Test für die Masse verboten wird. Immerhin würde es so zu einer Abtreibung von Kindern mit einem Down-Syndrom kommen und das ist eine bedenkliche Selektion. Das Leben eines beeinträchtigten Menschens sollte nicht einfach weggeworfen werden.

Das Verbot wurde allerdings nicht erwirkt und der Test darf nun durchgeführt werden. Er zählt dabei auch in erster Linie als Dienstleistung. Die Schwangeren lassen ihr Blut untersuchen, um die Gesundheit des Kindes zu ermitteln. Kommt es zu einem unerwünschten Ergebnis, so liegt es in den Händen der Eltern, was nun geschehen soll. Die Debatte über die politisch korrekte Handhabung des Test wird aber wohl noch anhalten.