Blutzuckermessung bei Diabetes: Neue Kontrollmethode ohne Stich in den Finger

Sensor macht kontinuierliche Messung im Unterhautfettgewebe möglich

Von Cornelia Scherpe
10. November 2014

Viele Diabetiker müssen sich regelmäßig mit einem kleinen Stich in die Fingerkuppe quälen. Der herauskommende Blutstropfen wird auf einen Teststreifen gegeben und so der aktuelle Blutzuckerwert analysiert. Diese Methode ist bewährt und für viele Patienten auch kein Problem.

Allerdings gibt es Diabetiker, die sehr engmaschig kontrollieren müssen, da sie eine intensive Behandlung benötigen. Hier kann der ständige Stich in den Finger nicht nur nervig, sondern richtig unangenehm werden. Um die Lebensqualität dieser Menschen zu steigern, haben Forscher eine neue Kontrollmethode entwickelt.

Neue Kontrollmethode

Um den Blutzucker zu bestimmen, genügt ein Sensor, der am Arm angebracht ist. Er wird einfach an den Oberarm geklebt und besitzt an seiner Unterseite einen winzigen Kunststoffstreifen. Dieser ist fünf Millimeter lang und nur 0,4 Millimeter breit.

Er wird in das Unterhautfettgewebe geschoben und kann dort den Glucosewert messen. Ein kleines Lesegerät dient dazu, die Daten auszuwerten und für den Menschen in Zahlen umzuwandeln. So kann der Patient den Wert ablesen und entsprechend mit der Vergabe von Insulin reagieren.

Nadelstich nicht mehr notwendig

So wird der Nadelstich in den Finger völlig überflüssig. Der Sensor kann zwei Wochen am Arm getragen werden, bevor er durch einen neuen ersetzt werden muss. Während der Tragezeit wertet das Gerät jede Minute den Glucosewert aus. Die Kontrolle ist damit extrem engmaschig und schenkt den Patienten ein hohes Maß an Sicherheit.

Der Speicher ist allerdings nur auf acht Stunden ausgelegt, was ein dreimaliges Ablesen am Tag notwendig macht. Das Auswerten geschieht jedoch sehr schnell: ein kurzes Schwenken des Lesegerätes genügt, wobei die Datenübertragung sogar durch Stoff funktioniert. Der Patient muss also nicht jedes Mal den Ärmel hochkrempeln, oder das Oberteil gar ausziehen.