Body-Mass-Index sagt wenig über Gesundheitsrisiken - Mediziner fordern bessere Messmethode

Von Dörte Rösler
27. August 2013

Seit Jahrzehnten gilt der Body-Mass-Index (BMI) als Richtlinie für ein gesundes Gewicht. Amerikanische Forscher wollen die Messmethode jedoch abschaffen, denn Übergewichtige leben länger als die Berechnung angibt. Kritische Stimmen gibt es schon länger: die Mediziner weisen zum Beispiel darauf hin, dass der BMI nicht die Fettverteilung am Körper beurteilt. Gerade diese sei aber für die Gesundheit entscheidend.

Eine epidemiologische Meta-Analyse zeigt außerdem, dass leichtes Übergewicht die Lebenszeit sogar verlängern kann. Das sogenannte Adipositas-Parodoxon besagt, das ausgerechnet Bauchfett vor Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen kann.

Ein hoher BMI hat also wenig Voraussagekraft. Statt einer simplen Gewichtsformel schlagen die Forscher deshalb neue Methoden vor, um die Gesundheitsrisiken zu beurteilen. Sinnvoll ist etwa die kombinierte Berechnung von Gewicht, Körpergröße und Taillenumfang. Zusätzlich bräuchte man Stoffwechseldaten.